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Was ist Angst?

Angst ist sowohl ein geistiger als auch ein körperlicher Zustand negativer Erwartungen. Mental zeichnet sie sich durch erhöhte Erregung und Besorgnis aus, die in quälende Sorgen übergeht, körperlich durch die Aktivierung mehrerer Systeme, die als unangenehm erlebt wird. Dies geschieht um auf eine unbekannte - manchmal auch nicht reale - Gefahr reagieren zu können. 

Angst soll Aufmerksamkeit erregen und den Betroffenen dazu anregen, Veränderungen vorzunehmen, um das zu schützen, was ihm wichtig ist. Gelegentliche Angstanfälle sind natürlich und können sogar produktiv sein. 

 

 

Länger anhaltende oder übergroße Angst kann das tägliche Leben stören, dann sprechen wir von einer Angststörung. Ein Drittel aller Erwachsenen leiden irgendwann in ihrem Leben unter außer Kontrolle geratener Angst. 

Angst wird auch oft von Depressionen begleitet. Beide Krankheiten haben viele Symptome gemeinsam und wirken in den selben Hirnarealen. Genetik, Kindheitserfahrungen, Traumatisierungen und Erziehungspraktiken wie Overprotection können der Auslöser sein. 

Es ist weder möglich noch wünschenswert, Angst vollständig zu beseitigen, da sie eine entscheidende Rolle dabei spielt, uns wachsam und am Leben zu erhalten. Die Behandlung ist darauf ausgerichtet, die Angst auf einem überschaubaren Niveau zu halten. Angst kann erfolgreich mit Therapie, Medikamenten oder beidem behandelt werden. Lifestyle-Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung und tiefes Einatmen sind auch äußerst wichtig, um Angstzustände zu kontrollieren.

 

Im ersten Jahr der COVID-19-Pandemie stieg die globale Prävalenz von Angstzuständen und Depressionen laut einem von der WHO veröffentlichten Bericht um 25%. Am stärksten waren junge Menschen und Frauen betroffen. 

Eine wichtige Erklärung für den Anstieg ist der Stress, der durch die soziale Isolation infolge der Pandemie verursacht wurde. Zusätzlich wurden die Einschränkungen der Arbeitsmöglichkeiten, die Schwierigkeiten Unterstützung für Angehörige zu finden, die Einsamkeit, Angst vor Infektion und finanzielle Sorgen als Stressoren genannt.