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Was leistet die Performing Arts Medicine?

Ein Musiker beim konkreten Vorstellen der Vorspielsituation, Beispiel für eine gelungene Entspannung
Ein Musiker beim konkreten Vorstellen der Vorspielsituation, Beispiel für eine gelungene Entspannung
Betrachten wir ein großes philharmonisches Orchester, so sehen wir deutlich, was die Wissenschaft der Performing Arts Medicine leisten kann. Hierbei  werden Probleme von Musikern, Schauspielern und anderen Künstlern behandelt. 82% der Betroffenen berichten über medizinische oder psychische Probleme, bei 76% sind die Probleme so gravierend, dass diese ihre Arbeit negativ beeinflussen. 


Ausreichendes Üben stellt zwar eine wichtige Voraussetzung dar, um einen Auftritt gut zu meistern, wenn jedoch Angst und Ablenkung das Spiel beeinträchtigen, reicht das ganze Üben nicht aus. Dann ist es notwendig eine psychische Stärke zu erlangen, die es möglich macht, das vorhandene Potenzial auch vor dem Publikum auszunutzen. Durch sechs unterschiedliche mentale Basisparameter wird dieses Ziel erreicht:


  • positive Gedanken fördern

Die positive Einschätzung der eigenen Kompetenz, ein Gefühl der Sicherheit und gutes Selbstvertrauen helfen, Versagensängste zu überwinden. Das Formulieren positiver Gedanken hilft, die eigene Kompetenz zu erweitern.


  • Angstfantasien vermeiden

Manchen Menschen lassen sich vor dem Auftritt von quälenden Gedanken überfluten. Oft hilft es nicht, die Angstfantasien einfach zu verdrängen und durch positive Gedanken zu ersetzen. Bestimmte Ängste bei Gedankenkreisen und negativen Gedanken lassen sich beispielsweise dadurch überwinden, dass die Befürchtungen innerlich konkret formuliert und eventuell auch aufgeschrieben werden.


  • Entspannungstechniken anwenden

Ein Auftritt erfordert höchste Konzentration und Aktivierung. Entspannung ist ein Zustand der mit Ruhe, Einschlafen und Feierabend assoziiert wird. Entspannungsübungen vor und auch während des Konzertes sind jedoch wichtig um Ängste abzubauen und die Anspannung und Erregung auf einem Niveau zu halten das eine gute Performance ermöglicht.


  • Konzentration üben

Konzentration ist wichtig um im Konzert Fehler zu vermeiden. Darüber hinaus verdrängt sie beängstigende Gedankenund ermöglicht es, die Aufmerksamkeit völlig auf die Musik zu richten. Auch Konzentration muss schon vor dem Konzert eingeübt werden. Wer während des Übens seine Gedanken abschweifen lässt, der wird auch während des Konzerts größere Schwierigkeiten haben konzentriert zu bleiben.


  • Visualisieren der Vorspielsituation 

Konkretes Vorstellen der Vorspielsituation hilft, sich der dabei entstehenden Angst zu stellen. Die innere Vorwegnahme der Angst also die Vorstellung der erwarteten Angst, aktiviert und trainiert Bewältigungsmechanismen, die später im Ernstfall tatsächlich abgerufen werden können.


  • schrittweises Annähern an den ängstigenden Auftritt vor Publikum
Sequenz für Sequenz nähern ihr uns gemeinsam mit dem Künstler in Gedanken Anden Auftritt an. Wie in einem Film stellen wir uns den zukünftigen Auftritt vor. 


Dass das Publikum selten etwas von dieser Auftrittsangst mitbekommt, ist dem Einsatz der hier beschriebenen bewehrten psychologischen Interventionen zu verdanken. Dank dieser Methoden funktionieren Künstler unter großem Stress punktgenau. Gezielt eingesetzte physiologische Veränderungen sorgen auch für bessere Konzentration bei der Performance.


Um einen differenzierteren Einblick in die psychologischen Aspekteder Performing Arts Medicine zu erlangen, besuchen Sie unsere Lehrveranstaltung an der Med Uni Wien!

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